Martin-Heidegger-Institut

Ist Heidegger-Rezeption Weltanschauung?

Workshop am 2. November 2022

Mit: Reinhard Mehring (Düsseldorf), Andrew Mitchell (Atlanta), Christian Sommer (Paris), Holger Zaborowski (Erfurt) und Gerald Hartung, Alexander Schnell, Peter Trawny (Wuppertal)

(Nur eingeladene Teilnehmer zugelassen.)

Thema

Bis heute scheint Heideggers Denken weltanschauliche Gräben aufzureißen und die Rezeption seines Werkes außergewöhnlich stark zu beeinflussen. Der Begriff des „Heideggerianers“ und des „Heideggerianismus“ ist kaum ohne weltanschauliche Nebentöne zu hören. Diese weltanschaulichen Anklänge dürften auch auf globaler Ebene vorhanden sein – und markieren einen besonderen, in der Forschung zu berücksichtigenden Aspekt der Wirkungsgeschichte (bspw. im Unterschied zum Neu-Kantianismus, zur Philosophischen Logik und Hermeneutik wie auch zur Analytischen Philosophie).

Gerade die Diskussionen um die „Schwarzen Hefte“ haben bestimmte Lager separiert. Dort die moralischen Heidegger-Kritiker um Emmanuel Faye, die anscheinend Heideggers Werk gänzlich aus dem Kanon der Philosophie verbannen wollen, hier die orthodoxen Heideggerianer um Friedrich-Wilhelm von Herrmann, die jede Form von weltanschaulicher Auslegung, ja alle Weltanschauung im Denken Martin Heideggers selbst, leugnen und dadurch einer dogmatisch-weltanschaulichen Interpretation verfallen. Die Frage ist, ob es eine nicht-weltanschauliche Auslegung dieser Philosophie geben kann, wenn Heidegger jeden „neutralen“ Umgang mit der Philosophie bereits mit Weltanschauungsverdacht belegt. Zudem muss gefragt werden, ob der Begriff der „Weltanschauung“ (der „Ideologie“ oder der „Politik“) in diesem Kontext überhaupt sinnvoll zur Verwendung kommen kann.

Weitere Infos über #UniWuppertal: